Von Holz, Harz und Asche (2021)

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Lauscht diesem rauchig, düsteren Klang
Ich kenne das Holz welchem er just entsprang
Auch kennˋ ich den Bogen der Rosshaar bespannt
Einem Korpus so edel die Töne abrang
Denn hier bekam er Gestalt

Der Tag ist jung
Der Nebel gibt die Täler frei
Sonnenlicht durchbricht das dichte Fichtenkleid
Stille weicht Lebendigkeit als der Bussard schreit

Hoch über mir zieht er seine Kreise
Und wieder wünschˋ ich mir
Ich könnte sie gemeinsam mit ihm drehen
Und meine Heimat durch seine Augen sehen

Man sagt, dass Blut dicker als Wasser sei
Demnach muss Harz in meinen Adern fließen
Denn zu Dir mein Vogtland verspüre ich Verbundenheit
So tief denn, hier wuchs ich heran
Bin heut ein dankbarer Mann

Drˋham is Drˋham …mein Vogtland

Einmal nur durch des Bussards Augen sehen
wenn im Frühjahr die Wiesen in voller Blüte stehen
Und zwischen Wurzelstöcken scheu
der Moosmann durch die Wälder streift
und prüft, wer sein Revier erreicht

Denn garstig, kaltherzig, ruchlos sollst Du nicht sein
Sonst bannt er Dich wie den Mönch am Schwarzen Stein

Windumspielt in goldenem Licht tanzt
was der Herbst uns stets verspricht
Ein Kaleidoskop der Farbenpracht
so mannigfaltig, dass mein altes Herz
spürbar lacht

Doch schon nimmt sich der Frost das allerletzte Blatt
Friert den Floßteich zu, lässt ihn im Mondlicht schimmern,
schimmert matt!
Ehˋ er den Winter ruft mit aller Macht
Beginnt alsbald die erste Unternacht

Stürmisch finstere Winterzeit
In der sich Mythos mit der Wirklichkeit
Für zwölf Nächte lang vereint
Und mit dem Schneegestöber zieht
Der wilde Jäger

Dies ist mein Vogtland
Kaum ein Erdenfleck mag schöner sein
Dies ist mein Vogtland
Mag es andernorts auch spannend sein
Nach ein paar Tagen ziehtˋ s mich heim
wieder heim …

Drˋham is Drˋham

Vom Hellhammer am Aschberg
zum Alten Söll
Hinab ins Triebtal
hinauf zur Schwarzbachquelle …

Von Ort zu Ort ein eigˋner Dialekt
An dem man Deine Herkunft sofort erkennt
Klopft jedem auf die Schulter
Der den Ursprung unsˋrer Mundart
Wirklich kennt

Denn wer Wurzeln sucht sollte tief graben
Wie jene Sorben, Franken, Thüringer und Sachsen
Die inmitten tiefster Wildnis erste Siedlungen wachsen
und gedeihen ließen

Sie trieben Stollen tief durch festen Stein
Sich stets bewusst, dies könntˋ ihr letzter Einstieg sein
Den Schacht hinab ins Reich der Finsternis
brachten sie Licht im Schweisse ihres Angesichts

Des Bergmanns Mut schien unerschütterlich
Doch auch durchs Werk Derer droben im Tageslicht
Schätzt man bei uns noch Tradition und Brauch
Und ist zu Recht auch stolz darauf

Flößer, Köhler und Holzhauer
prägten dieses schöne Stück Land
später machten Instrumentenbauer
terra advocatorum weltbekannt

So kommt ins Vogtland besucht den Schneckenstein
Dessen Topase in den Stein geriss ˋne Nixen seien
Seid Gast hier wo die Erde schwärmend bebt
Wo man in Seelenruhˋ auf einer Magmablase lebt
Doch der Vulkan schläft
Hier wo man das Herz noch auf der Zunge trägt
Wo der Vulkan schläft…schläft noch!

Hoch über mir kreist mein gefiederter Freund
Wie oft hab ich still davon geträumt,
dass mich der Wind wie ihn still mit sich trägt
doch ohne Flügel bleibt mir nur
die ausgestreckte Hand
zum Grusse eines Wanderers aus dem Nachbarland
(tschechisch )
Ich grüße Dich Vogtländer
Lass uns ein Stück gemeinsam gehen
Es ist gut dass uns keine Schranken mehr im Wege stehen
So wertvoll ist diese Errungenschaft
Welche uns´re Begegnung erst möglich macht

Trinke mit mir auf die Freiheit und ein baldiges Wiedersehen!

Man sagt, dass Blut dicker als Wasser sei
Demnach muss Harz in meinen Adern fließen
Denn zu Dir mein Vogtland verspüre ich Verbundenheit
So tief denn, hier wuchs ich heran, bin heut ein glücklicher Mann

Wenn meiˋ Zeit ˋkomme isˋ
Streit meiˋ Asche nei ne Wind
Ner falls meiˋ aufgˋrechter Geist
De Todesstillˋnet verwindˋt
Dass ich wengstens hier Drˋham
An de schennsten Fleckˋn
Ruhˋfind …